Fernschach WM und Einzelwettbewerbe

Nachdem es im Kandidatenturnier der 34. WM nicht für einen der beiden ersten Plätze gereicht hatte, die die Qualifikation für die Endrunde bedeuten, so reichte der geteilte 4. Platz immerhin für die erneute Teilnahme an einem Kandidatenturnier.

Nun ist es endlich so weit.
Am 20. September startet das Kandidatenturnier zur 37. WM: WC 37 CT 01

Mit 14 weiteren Teilnehmern, darunter ein ehemaliger Weltmeister sowie zahlreiche ehemalige Endrundenteilnehmer, ist das Turnier quantitativ wie auch qualitativ stark besetzt.

Weltmeisterschaft

Meine Etappen zur WM

1. Platz 9,0/10 GM-Norm und Qualifikation für das Kandidatenturnier WC 25 SF 02
1.-2.Platz 8,5/12 GM-Norm und Qualifikation für das Kandidatenturnier WC 28 SF 06
4. Platz 7,0/12 Qualifikation für das Finale der Weltmeisterschaft WC 22 CT 01

Am 31.12.2007 begann die Endrunde der
22. Fernschachweltmeisterschaft.

Im WC 22 F spielten 17 Spieler aus 12 Ländern um den Titel des Fernschach-weltmeisters. Klarer Favorit war natürlich der damalige Weltranglistenerste Joop van Oosterom mit einer Elozahl von 2771 Punkten. Er gewann den WM Titel bereits in der Endrunde der 18. WM und mit seinem überlegenen Sieg im Finale der 21.WM trat er als amtierender Weltmeister erneut an, seinen Titel zu verteidigen. Doch letzlich reichte es nur für den dritten Platz. Alle 17 Spieler waren internationale Titelträger; 9 von ihnen waren bereits Großmeister; die 7 SM und der IM versuchten natürlich, die GM-Norm von 9,5/16 zu erreichen. Dies gelang in diesem starken Finale aber nur einem Spieler: mit 10,5 Punkten landete David Vrkoc (CZE) auf dem hervorragenden 4. Platz.

Der Endspurt

GM Jürgen Bücker lag von Anfang des Turniers an in Führung, teils mit mehreren Punkten Vorsprung, und konnte sich große Hoffnungen machen auf den Titelgewinn, doch der Russe Dronov holte ebenfalls Punkt um Punkt und lag nach Abschluss der vorletzten Partie des Turnieres genau einen Punkt hinter Jürgen Bücker. Diesem hätte nun ein Remis gegen Dronov zum Titelgewinn gereicht, doch er kämpfte vergebens noch lange um den halben Punkt.Dabei wäre es so leicht gewesen, auch gegen Dronov mit den schwarzen Steinen zu remisieren. So ging Jürgen Bückers Traum nicht ganz in Erfüllung, aber auch mit dem Titel des Vizemeisters lässt es sich gut leben, zumal Jürgen Bücker punktegleich mit dem neuen Weltmeister war und den Titel nur durch die minimal schlechtere SB-Wertung verpasste.

Die zwei weiteren deutschen Teilnehmer schlugen sich in diesem starken Feld achtbar und ließen auch noch einige Großmeister hinter sich: Wilfried Kurth erreichte mit 7,0 Punkten Platz 11 und Ingo Firnhaber kam mit 6,5 Punkten auf Platz 13. Der Endstand an der Spitze des Finales: 1. Dronov 11,5 (87,75) 2. Bücker 11,5 (87,25) 3. Oosterom 11,0 Reichte es auch für Ingo Firnhaber in diesem Finale noch nicht zur GM-Norm, so sollte sich die Hoffnung doch bald erfüllen. In dem vom ukrainischen Schachverband organisierten doppelrundigen Einladungsturnier,dem Efim Bogoljubov Memorial A,holte sich Ingo Firnhaber endlich die dritte und letzte GM-Norm unter anderem dank dreier eindrucksvoller Siege gegen den amtierenden deutschen Einzelmeister SM Uwe Mehlhorn (2513), gegen den ukrainischen Vertreter SM Oleg Saenko (2553) und gegen die für Portugal angetretene Maria Gil (2603). Nach dem IM-Titel (1996) und dem SIM-Titel (2003)fand die Verleihung des GM-Titels im September 2010 anlässlich des ICCF Kongresses im türkischen Antalya statt.

Fernschacherfolge


Mit der Einstufung in die Meisterklasse bei meinem Fernschachstart im Jahre 1974 stellten sich schnell die ersten Erfolge ein, auf nationaler wie auch europäischer Ebene, und es sprangen zwei Endrunden dabei raus. In beiden war das Ergebnis bescheiden: In der Endrunde der 24. Europameisterschaft reichten 5/14 nur zum 12. Platz, in der Endrunde der 21. Deutschen Fernschachmeisterschaft war das Ergebnis ähnlich mit 5/15 und dem 13. Platz.

1981 EU/M/454 1. Platz
1981 EU/M/459 1. Platz
1986 Jub/M/26 1. Platz
1986 M/1157 1. Platz
1974 M/393 1. Platz
1975 M/446 1. Platz
1977 M/1157 1. Platz
1986 ICCF 146 1. Platz
1987 21.DFM/4 1. Platz
1990 13.PV-049 1. Platz
1993 14.PV-016 1. Platz

Fernschachtitelnormen

Nach der Fertigstellung der beiden Eröffnungsbücher zum Nordischen Gambit fand ich wieder mehr Zeit für das praktische Spiel und erreichte die ersten Normen Ende der neunziger Jahre. Nach dem Ausstieg aus dem Berufsleben stellten sich dann schnell weitere Erfolge ein sowohl auf der nationalen (siehe unter Bundesliga und Senioren) wie auch der internationalen Ebene (siehe unter Weltmeisterschaft).
Reichte es im Finale der 22. Weltmeisterschaft noch nicht zur GM-Norm, so sollte sich die Hoffnung doch bald erfüllen. In dem vom ukrainischen Schachverband organisierten doppelrundigen Einladungsturnier,dem Efim Bogoljubov Memorial A,holte sich Ingo Firnhaber endlich die dritte und letzte GM-Norm unter anderem dank dreier eindrucksvoller Siege gegen den amtierenden deutschen Einzelmeister SM Uwe Mehlhorn (2513), gegen den ukrainischen Vertreter SM Oleg Saenko (2553) und gegen die für Portugal angetretene Maria Gil (2603). Nach dem IM-Titel (1996) und dem SIM-Titel (2003)fand die Verleihung des GM-Titels im September 2010 anlässlich des ICCF Kongresses im türkischen Antalya statt.

1996 6. Ostseemannschaftsturnier 10,5/14 IM-Titel
1998 Bakharov Memorial 9,5/14 IM-Norm
2001 WC 25 SF 02 9,0/10 SIM-Norm GM-Norm
2003 WC 22 CT 01 7,0/12 SIM-Norm
2004 WC 28 SF 06 8,5/12 SIM-Norm
2004 EM GMN 013 8,0/12 SIM-Norm GM-Norm
2006 WC 26 CT 01 6,5/12 SIM-Norm
2008 WC 22 Final 6,5/16
2010 Bogoljubov Memorial 10,0/16 GM-Norm GM Titel

Einzelmeisterschaften der Senioren - DSFM

Von den vier erfolgreichen ehemaligen Mannschaftskameraden des SV Osnabrück erreichte Ingo Firnhaber als Erster das Seniorenalter und damit die Berechtigung, an den Seniorenmeisterschaften des BdF teilzunehmen. Diese werden jeweils in zwei Etappen ausgetragen, der Vorrunde und der Endrunde. In den 9 Gruppen der Vorrunde qualifiziert sich jeweils der Sieger für die Endrunde, die dann in der Regel mit 9 Spielern ausgetragen wird. Erstmals nahm Ingo Firnhaber teil an der Vorrunde der 20. Deutschen Senioren Fernschachmeisterschaft und qualifizierte sich mit 5,5 Punkten aus 6 Partien für die Endrunde der 20.DSFM.Dort reichte es mit 6,5/10 zum 2. Platz. Noch besser lief es nach der nächsten Vorrunde mit 5/6 dann in der 32. DSFM. 4 Siege und 4 Unentschieden bedeuteten den Titel: 32. Deutscher Senioren Fernschachmeister. Für den 2. Platz in der 20.DSFM und den Titel in der 32. DSFM wurde Ingo Firnhaber gleichzeitig der Titel Nationaler Senioren Fernschachmeister zuerkannt.
Beide Ehrungen wurden vorgenommen durch den Präsidenten des BdF, Exweltmeister Dr. Fritz Baumbach anlässlich der Siegerehrung der 6. Deutschen Mannschaftsmeisterschaft am 25. August 2007 in Oerlinghausen.

Der Reiz des perfekten Zuges, von Tamo Schwarz-Kieler Nachrichten Einen guten Einblick in die Welt des Fernschachs gibt der Artikel in den Kieler Nachrichten vom 18.01.2008

Auch in den folgenden Vorrunden der 39. und 40. DSFM konnte sich Ingo Firnhaber für die Endrunde qualifizieren.

43. Deutsche Senioren Meisterschaften
Am 16.3.2009 startete die Endrunde der 43.Deutschen Senioren Fernschachmeisterschaft. Unter den 11 Teilnehmern dieser Endrunde befanden sich mit Dr. Werner Stern, Ingo Firnhaber, Gerald Hildebrand und Bernd Laube vier Spieler, die bereits eine Seniorenmeisterschaft für sich entscheiden konnten. Leicht favorisiert waren in diesem sehr stark besetzten Feld Dr. Stern und Firnhaber, die sich aus der Endrunde der 20. DSFM kannten. Dort belegte Dr.Stern den ersten Platz vor Ingo Firnhaber, bevor dieser sich dann in der 32.DSFM den Titel holen konnte. Im 43.Finale kam es aber anders als erwartet. Beide konnten sich letztlich nicht durchsetzen. Ingo Firnhaber gewann nur zwei Partien, gegen Offenborn und Scharf,und so reichten die 6 Punkte nur zum ungeteilten zweiten Platz. Dr. Stern strauchelte gar in seiner entscheidenden Partie gegen Prof. Brinkmann aus Flensburg, der damit verdienter Sieger des Finales wurde.

Einzelmeisterschaften der Herren - DFM

Einen weiteren Titel hätte es für Ingo Firnhaber geben können in der Endrunde der 39. Deutschen Fernschachmeisterschaft, die am 16.2.2009 begann. Favoriten in dieser sehr stark besetzten Endrunde der Herren waren aber die beiden Fernschachgroßmeister Achim Soltau und Dr. Fred Kunzelmann. Wie auch in der 43.DSFM gab es in diesem Finale eine kleine Überraschung. Weder der international mit 13 GM-Normen so erfolgreiche GM Soltau konnte das Turnier für sich entscheiden, noch der zweite Großmeister in diesem Feld, Dr. Fred Kunzelmann. Es gewann mit 6,5 Punkten aus 10 Partien völlig verdient und sicher der NFM Prof. Dr. Raupach vor IM Thomas Märten mit 6 Punkten.Ebenfalls ungeschlagen mit 6 Punkten landeten SM Firnhaber und IM Lange auf den Plätzen drei und vier, nur durch die um 0,25 schlechtere SB-Wertung getrennt vom Zweitplatzierten. Dabei hätte es Ingo Firnhaber selbst in der Hand gehabt, den Titel erstmals zu erringen, denn gegen die beiden Großmeister hatte er mit den weißen Farben jeweils einen Mehrbauern, konnte diesen leichten materiellen Vorteil wie so oft in Turmendspielen jedoch nicht in einen Sieg ummünzen und mußte sich somit mit dem geteilten dritten Platz zufrieden geben. Aktuelles 41. DFM GM Ingo Firnhaber hat erneut die Chance, den Titel des Deutschen Fernschachmeisters zu erringen. Am 12. September 2011 startete das Finale der 41.Deutschen Fernschachmeisterschaft. Da sich für dieses Finale 21 (!) der vorberechtigten Spieler gemeldet hatten, entschied sich der BdF, einen neuen Modus einzuführen. Erstmals wird die Meisterschaft in zwei Gruppen zeitversetzt ausgetragen. Alle Spieler haben die Hälfte ihrer Partien bereits gestartet, die zweite Hälfte soll 6 Monate später beginnen. Die Meisterschaft ist nicht nur quantitativ stark besetzt, auch die qualitative Beteilung lässt einen interessanten und harten Kampf um den Titel erwarten.

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